Als wir im November 2021 zusammenkamen, um die Pressekonferenz zum offiziellen Start des Löwenpudels -Fanpreises vorzubereiten, saßen wir an Tischen in der Lagerhalle und präsentierten einen Preis, den noch keiner kannte. Eine neue Idee – deutschlandweit so noch nicht vorhanden, individuell. Zum Glück fanden wir mit der neu gebildeten VfL-Führungsetage ebensolche Idealisten vor, wie wir es uns auf die Fahnen schrieben zu sein. So verbrachten wir diesen Abend mitten in der Corona-Pandemie miteinander. Viele Leute in diesem Raum kannten sich untereinander, begrüßten sich wie alte Bekannte. Eigentlich gab es nur zwei Menschen in diesem Raum, die unsicher schienen, relativ neu in der Truppe: einmal ich selber inmitten lauter „Fanszene-Profis“, neu reingeschmissen durch dieses Projekt und dann gleich mit einer Pressekonferenz. Na klar. Und Sven Köhler – der durch die Erkrankung seiner Mitspieler der einzige Profi war, der an diesem Abend teilnahm. Wir waren beide sehr damit beschäftigt, viel zuzuhören und uns einen Eindruck zu verschaffen. Ich selber war wie auch alle anderen Kuratoriums-Mitglieder mit viel Idealismus angetreten zu diesem Projekt, weil es mich faszinierte und ich darauf hoffte, Dinge in Gang zu setzen, die andere inspirieren – und genau davon sprachen wir alle miteinander an diesem Abend.
Ein paar Monate später wurde von Sven Köhler ein – vermutlich damals schon geplantes und erarbeitetes – Video veröffentlicht:
Dieses Projekt war nicht zur Wohltätigkeit bestimmt – aber genau das wurde daraus. Wir wissen es nicht, aber wir hoffen, dass vielleicht genau dieser Abend im November 2021 Sven Köhler dazu motiviert hat, die Sponsoren des VfL anzusprechen, um für Werbung in diesem Video zu spenden. Zusammen kamen eine Summe von 22.500 Euro, die als Spende an das Kinderhospital und das Kinderhospiz Osnabrück rausgingen:
Als letzten Satz in seinem Video schreibt Sven, dass er hofft, auch andere Menschen mit diesem Video zur Wohltätigkeit motivieren zu können. Und genau damit, traf er unseren „Löwenpudel-Nerv“. Wollten wir doch Vorbilder, die anderen zeigen, wie man selber sich auf den Weg machen kann, Gutes zu tun. Sven Köhler hat durch die Nutzung seines Videos gezeigt, dass auch der Einzelne viel Gutes tun kann durch etwas, was vielleicht schon da ist – einfach, indem er darüber nachdenkt und Gelegenheiten nutzt.
Wir brauchen nicht darüber zu reden, dass Sven Köhlers Zeit in Osnabrück ihn als absolutes Vorbild auch auf dem Platz gezeigt hat – ohne Frage. Die Trikotrückseiten der Zuschauer im Stadion sprechen an dieser Stelle für sich. Aber zudem hatten und haben wir den Eindruck, dass unser erster „Löwenpudel der Saison“ jemand ist, der auch die Gelegenheit nutzt, wenn sich diese bietet, ein guter Mensch zu sein. Und genau das haben wir gesucht.
Danke, Sven Köhler!