Lars Kehl – Unser „Löwenpudel of the Match“ im Spiel des VfL gegen Sandhausen

Liebe Freundinnen und Freunde des Löwenpudels, bereits im Jahr 2020 kürten wir erstmalig einen Spieler zum „Löwenpudel of the Match“ – noch bevor wir den Publikumspreis „Löwenpudel der Saison“ aus der Taufe gehoben hatten. Bashkim Ajdini wurde damals die Ehre zuteil, der Zufall will es, dass dies ebenfalls nach einem Spiel gegen den SV Sandhausen der Fall war. Von nun an werden wir regelmäßig einen Spieler des VfL mit dem Titel „Löwenpudel of the Match“ auszeichnen, insofern sich dazu ein Anlass ergibt. Wenn es nach uns geht, darf dies natürlich so oft wie möglich der Fall sein, würde dies doch ein Indikator sein, dass der VfL sportlich erfolgreich gewesen ist.

Am vergangenen Wochenende war es dann endlich wieder so weit. Nach einer langen Durststrecke aus bitteren Niederlagen und vielen sportlichen Enttäuschungen sahen über 14.000 Zuschauer an der Bremer Brücke wieder einen „VfL wie früher“. Ein erster Aufwärtstrend war nach 4 Punkten aus 2 Partien unter dem neuen Coach Marco Antwerpen bereits vor Weihnachten und der kurzen Winterpause zu erkennen gewesen, aber am 18.01.2025 zündeten die Löwenpudel mit einer nicht nur kämpferischen, sondern auch spielerischen Topleistung die Bremer Brücke an. Dass der berühmt-berüchtigte „Brücken-Rrroaar“ an diesem Samstagnachmittag wieder das Stadion und den Schinkel durchzog, lag an vielen Lilahemden. Doch eines ragte heraus:

Lars Kehl

Seit dem Aufstieg in die zweite Bundesliga im Jahr 2023 steht Lars beim VfL unter Vertrag. Ausgebildet wurde er in der legendären Freiburger Fußballschule. In der Vorbereitung zur damaligen Zweitligasaison konnten viele VfL-Fans sehen, dass sich der Club da einen wahren Rohdiamanten geangelt hatte. Der gelernte Mittelstürmer überzeugte als feiner Fußballer mit großer Übersicht im offensiven Mittelfeld und tauchte auch immer wieder gefährlich vor des Gegners Tor auf. Mit Beginn der Zweitligasaison 2023/24 setzte jedoch ein sportlicher Abwärtstrend ein, der auch den talentierten Spielgestalter aus dem Badischen nie wirklich zu seiner Form finden ließ. Ganze 10 Partien absolvierte Lars in der zweiten Bundesliga, in denen ihm nur ein magerer Treffer per Elfmeter gelang, am vorletzten Spieltag am Millerntor gegen den FC St. Pauli. Damals stand der Abstieg in die dritte Liga fest und Lars hatte eine lange Leidenszeit hinter sich gebracht: Zum Rückrundenauftakt im Karlsruher Wildpark zog er sich einen Mittelfußbruch zu, sodass er der Mannschaft im Kampf gegen den Abstieg in der nahezu kompletten Restsaison der zweiten Bundesliga nicht mehr helfen konnte. Die sportliche Durststrecke ging auch nach dem Abstieg weiter und selbst eine gute Leistung von Lars gegen Waldhof Mannheim, garniert mit einem Treffer zur zwischenzeitlichen 2:1-Führung, brachte nicht die erhoffte Wende.

Doch zurück in die Gegenwart: Lars zeigte am letzten Wochenende, warum Marco Antwerpen ihm das Vertrauen schenkt und warum seine Mitspieler auch und gerade immer wieder ihn als Anspielstation suchten: Lars ackerte und rannte wie seine 10 Mitspieler und sorgte durch einen Doppelpack mit zwei sehenswert herausgespielten Treffern noch vor dem Pausentee dafür, dass der VfL einen frühen Rückstand drehen konnte. Dem Mittelfeldmotor gelang nahezu alles an diesem Nachmittag, er strahlte Spielfreude aus, die nicht nur anhand seiner fußballerischen Finessen auf seine Mannschaftskameraden ausstrahlte. Immer wieder lächelte er, klatschte sich mit seinen Mitspielern ab, fungierte als Motivator und hätte bei einer Körperlänge von 178 cm sogar fast noch ein Flugkopfballtor erzielt. Ebenso war er auch am dritten Treffer beteiligt, sein Sahneschuss landete am Sandhäuser Innenpfosten – den Abpraller antizipierte der 15 Jahre ältere Robert Tesche zum 3:1. Und Robbie wusste, bei wem er sich zu bedanken hatte: Bei Lars Kehl, der an diesem Nachmittag alle Tugenden auf den Platz brachte, die einen Löwenpudel auszeichnen: Kraft, Energie, Leidenschaft, Spielfreude und die Fähigkeit, mit Rückschlägen umzugehen. Lars Kehl musste in den vergangenen 18 Monaten viele Rückschläge verkraften, doch als echter Löwenpudel scheint er gestärkt aus diesen hervorgegangen zu sein.

Wir gratulieren Lars Kehl zum „Löwenpudel of the Match“ des 20. Spieltags!